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LESUNG AN DER TLS-GIESSEN AM 09.NOVEMBER 2016

Pünktlich zum Jahrestag der Pogromnacht veranstaltete die Theodor-Litt-Schule Gießen eine Lesung mit Herrn Alwin Meyer.

Vor 71 Jahren befreite die Rote Armee das Vernichtungslager Auschwitz Birkenau. Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus veranstaltete die Theodor-Litt-Schule Gießen eine Autorenlesung in der Schulaula. Zu Gast war Alwin Meyer, der in seinem Buch „Vergiss deinen Namen nicht. Die Kinder von Auschwitz“ die Erinnerungen ehemaliger Lagerkinder gesammelt hat.

Mittels Fotos und Texten aus seinem Buch, das sich auf viele dieser Gespräche stützt, brachte Alwin Meyer den vielen Zuhörerinnen und Zuhörern eine Reihe aufwühlender Schicksale nahe. Die Kinder erlitten bereits Traumata bei den unmenschlichen Deportationen, mussten im Lager die Trennung von ihren Eltern erdulden, lebten in Auschwitz unter Bedingungen ständigen Hungers und qualvoller Enge, wurden Opfer der verbrecherischen medizinischen Experimente. Durch die stetige Erfahrung der Selektion, die für einige ein vorläufiges Weiterleben und für unzählige den Tod bedeutete, lebten die Kinder ständig in einer bedrückenden Unsicherheit. Fortwährend drohte die Vernichtung, nichts war berechenbar, über allem schwebte die Gefahr des Todes.

Im Anschluss an die Lesung bekamen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Fragen an den Autor zu stellen. Dabei war die hohe Aufmerksamkeit und reges Interesse nicht zu übersehen.

Es geht um Vermittlung von Kenntnissen und zugleich um Erschütterung, vor allem aber um den Widerstand gegen das Vergessen und Vergessenwerden.

 

Bericht: Ali Aldudak