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Schulpartnerschaften thematisieren verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt Unsere Studienfahrt nach GödöllQ in Ungarn vom 31.03. bis 06.04.2019

Die Schulpartnerschaft zwischen Theodor-Litt-Schule Gießen und der Madách Imre Berufsschule GödöllQ (Ungarn) kann inzwischen fast stolze 26-Jahre verzeichnen. Durch regelmäßige Gegenbesuche werden bestehende Beziehungen gestärkt und es entstehen neue Freundschaften. So auch die diesjährige Fahrt im April 2019, die sich mit zahlreichen fabelhaften Eindrücken ins Gedächtnis unsere Teilnehmer (TLS-Auszubildende: Technische Systemplaner/innen, Kfz-Mechatroniker/innen begleitet von Lehrkräfteteam: Karsten Rühl, Gerhard Gasch und Svitlana Becker) prägte .
In Budapest angekommen, wurden wir von unseren ungarischen Kollegen herzlich empfangen. Die ungarische Hauptstadt bezauberte uns mit der wunderschönen Architektur, ungarischer Geschichte und der Vielfältigkeit der Stadt. Bei der Stadtbesichtigung, der Besichtigung des Parlaments, des UNESCO-Weltkulturerbes „Zitadelle“ auf dem Gellértberg, dem landestypischen Mittagsessen in den Markthallen u.v.a. konnten die Mitreisenden zahlreiche kulturelle und geschichtliche Eindrücke gewinnen und mit Neugierde die Stadt erkunden. Dabei konnte man bei den Jugendlichen eine Veränderung

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in der Weltwahrnehmung und mit dem Umgang mit anderen Kulturen beobachten. Die freiwilligen Besichtigungen der Budapester Sehenswürdigkeiten zeigten das geweckte Interesse für die historischen, architektonischen und kulturellen Eigenheiten. Auch die Handhabung einer anderen Landeswährung forderte das mathematische Denken.
In den weiteren Tagen besuchten wir das malerische Städtchen GödöllQ. Die Universitätsstadt GödöllQ ist eine ungarische Mittelstadt mit ca. 33.000 Einwohnern/innen und liegt ca. 30 km nordöstlich von Budapest. Im frühen 20. Jahrhundert galt GödöllQ als Stadt des Adels, da einige Monarchen und viele Adelige immer wieder einkehrten, um den Sommer dort zu verbringen. Das Schloss von GödöllQ war ab 1876 Sommerresidenz des Kaisers Franz Josef und seiner Frau Elisabeth (Sissi). Seit 1988 besteht eine intensive und herzliche Städtepartnerschaft zwischen Gießen und Gödöllö. Dabei bedanken wir uns bei der Stadt Gießen für die Befürwortung und finanzielle Unterstützung unserer Reise.
An unserer Partnerschule wurde uns ein Willkommensempfang bereitet. Danach konnten wir Einblicke in das Schulleben der Madách-Imre-Berufsschule erhalten und an den von ungarischen Schülerinnen und Schülern vorbereiteten Workshops in Deutsch-, Sport- und Chemie teilnehmen. Die anschließende gemeinsame Stadterkundung zu diversen markanten Sehenswürdigkeiten in Gödöllö wurde eindrucksvoll durch die Vorträge und Erzählungen der ungarischen Schüler, die uns sehr bemüht ihre Stadt in deutscher Sprache präsentierten, ergänzt. Am Abend, in feierlichem Rahmen bei ungarischem Essen, wurden wir durch mehrere Vertreter der Stadt Gödöllö (Vize-Burgemeister, Vize-Bürgermeisterin, Vizepräsident des Jugendrates, Schulleiter u.a.) begrüßt. In seiner Rede bezeugte der Vize-Bürgermeister eine große Bedeutung und Wertschätzung den Schul- und Städtepartnerschaften gegenüber.

Im Rahmen der gemeinsamen Projektdurchführung setzten sich die ungarischen und deutschen Jugendlichen mit den Themen „Vergleiche der Technologien und Brennstoffe“, „Betrachtung des E-Powers als mögliche Alternative“ und „Verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt“ auseinander. In gemischten Gruppen wurden Vorträge erarbeitet und präsentiert. Der aus der “Formel 1” bekannte “Hungaroring” weckt das Interesse von Menschen allen Alters. In diesem Zusammenhang entstanden auch einige Ideen/Lösungsvorschläge als umweltfreundliche Alternativen. Diese können in den nächsten Projekten aufgegriffen und fortgeführt werden.

Es wurde sich auch über die politische Haltung der jeweiligen Länder zum Ökosystem, die Vielfalt der Antriebstechnologien und über Konfrontation gegenwärtiger Gesellschaften mit der Begrenztheit natürlicher Ressourcen und der Zerstörung ökologischer Systeme ausgetauscht und anschließend darüber diskutiert.
Ausgesprochen stolz waren wir auf unsere Schülerinnen und Schüler, die mit ihrem Vorwissen, aus privatem wie beruflichen Umfeld, sowie strukturierten und methodischen Vorgehensweise ein großes Lob des ungarisches Kollegiums aber auch der ungarischen Jugendlichen ernteten. Die weiteren gemeinsamen Aktivitäten waren durch kulinarische und kulturelle Erkundungen geprägt.
Besonders interessant war für deutsche wie auch ungarische Motorsportinteressierte und Rennsportbegeisterte die Fahrt zur Formel 1 Rennstrecke „Hungaroring“. Bei einer exklusiven Führung durch das Kontrollzentrum, das Siegertreppchen und der Boxengasse erhielt die Gruppe interessante Informationen und als Abschluss der Besichtigung fand eine Rundfahrt mit dem Bus über die Rennstrecke statt.

In der gemeinsamen Zeit konnten die ungarischen und deutschen Jugendlichen sich besser kennenlernen und auszutauschen. Aus den Gesprächen über das Leben und das Schulsystem in beiden Ländern haben die ungarischen und deutschen Schülerinnen und Schüler eine Anschauung gewonnen über die Bedürfnisse, Gefühle und Gedanken anderer. Besonders beeindruckt waren unsere Teilnehmer von den guten Deutschkenntnissen der ungarischen Gastgeber und haben den Sprachkenntnissen noch größere Bedeutung beigemessen.

Bei unserer weiteren Landerkundung ging es in die nordungarische Stadt Eger. Bei der dortigen Burgbesichtigung und dem historischen Stadtgang konnten wir mehr über die bewegende historische Geschichte des Ungarns erfahren. Da Ungarn mit seinen über 1000 heißen Thermalquellen, bekanntlich das Land der zahlreichen Thermalbadeanlagen ist, ließen wir die Gelegenheit nicht aus, mehr über die ungarische Badekultur zu erfahren und in dem Heilwasserbecken unsere geistige und körperliche Frische wiederzubeleben. Auch die ungarische Weinkultur blieb uns nicht verborgen und so wurden wir bei einer Führung in einem bereits seit Jahren besuchten Weingut in Egerszalók in die einheimischen Herstellungsprozesse eingeweiht.
Während dieser Reise wurden viele prägende Bekanntschaften gemacht und Freundschaften geschlossen.
Für manche Schüler war es besonders spannend, das Land, das sie bisher nur als Urlaubsziel bereist haben, auch einmal von der anderen Seite kennenzulernen und die Möglichkeit zu haben, die Alltäglichkeit der ungarischen Partner mitzuerleben. Für einige Jugendliche war diese Studienfahrt die erste Auslandsreise. Die Herzlichkeit der ungarischen Gastgeber, die faszinierende Architektur und die wunderschöne Landschaft verleiteten die mitreisenden Schüler, schon bald wiederzukommen.

Die Festigung des Zusammenhaltes der Europäischen Länder ist heute zutage wichtiger denn je. Georg Chr. Lichtenberg sagte einmal: „Die Neigung der Menschen, die kleine Dinge für wichtig zu halten, hat sehr viel Großes hervorgebracht.“ Im Rahmen der EU-Schulpartnerschaften werden die bestehenden Beziehungen gepflegt, neue Freundschaften geschlossen, fachliche Kenntnisse ausgetauscht und neue gemeinsame Ideen „wie man die Welt ein wenig besser machen könnte“, geboren. Und so schauen unsere Schülerinnen und Schüler sowie das Kollegium den bevorstehenden Gegenbesuchen, gemeinsamen Begegnungen und weiteren Projekten mit großer Vorfreude entgegen.