100 Jahre Ende des ersten Weltkrieges – Vorstellung der Hörtheatrale in der Aula der TLS
Vor 100 Jahren ist der erste Weltkrieg zu Ende gegangen. Die Hörtheatrale aus Marburg hat aus diesem Anlass das Stück „Krieg“ als Livehörspiel in der TLS vorgetragen. 230 Schülerinnen und Schüler folgten den beiden Vorstellungen gebannt und „erlebten“ das Grauen des Krieges.
Der Schauspieler Daniel Sempf hat Texte aus dem Roman „Krieg“ von Ludwig Renn mit Auszügen aus der Schrift „Zur Geschichte der Marburger Jäger“ kombiniert und so ein eindrückliches und nachwirkendes Stück geschaffen, das von Ihm und seinem Schauspielkollegen Stefan Gille mit enormem Einsatz in der Aula der TLS aufgeführt wurde. Die beiden Schauspieler standen ganz in schwarz gekleidet in einer schwarzen Kulisse, mit wenig Licht dramatisch beleuchtet. Toneffekten unterstützen die Dramaturgie, genauso wie die speziell komponierte Musik. So gelang den Zuhörern ein Perspektivwechsel – vom Zuhörer direkt in die Rolle des Soldaten Renn. Für jeden Zuhörer wurden das Grauen des Krieges und dessen Unsinnigkeit greifbar und verständlich.
Der erste Weltkrieg war auch Folge eines übersteigerten Nationalbewusstseins. Heute, nach über siebzig Jahren Frieden in Mitteleuropa, gibt es wieder nationalistische Bestrebungen. Geschichtsverleugnung, Unkenntnis und das Vergessen sind nach Meinung der Macher von „Krieg“ neben anderen Gründe verantwortlich für diese Entwicklung. Daniel Sempf und Stefan Gille wollen dem „Vergessen“ und dem „Leugnen“ entgegenwirken und die grausame Realität des Krieges in das Bewusstsein der Gesellschaft rücken.
Weitere Informationen über das Stück auf der Website der Hörtheatrale: https://www.diehoertheatrale.de/projects-archive/krieg/