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DELEGATION DER TLS HALF IM TIEFEN SIBIRIEN BEIM BAU EINES STROHBALLENHAUSES

Eine Gruppe von SchülerInnen unserer Schule half im tiefen Sibrien beim Bau eines Strohballenhauses. Im folgenden der Reisebericht unserer Deligation.

1. SIBIRIENREPORT (28.6.09 – 12.7.09)

28.6.09 Am Berliner Hauptbahnhof treffen im Laufe des Mittags die Teilnehmer aus Giessen mit denen aus Stralsund und Fahren zusammen an Bahnsteig 11. Treffpunkt ist das Reisegepäck von Horst, welches aus 8 blauen Tonnen, einer Kreissäge, 3 Alukisten, diversen Paketen mit großen Planen und Zelten. Nachdem jede Gruppe sich mit dem individuell notwendigen Reiseproviant versorgt hat, warten wir gespannt auf den Zug nach Moskau.

Leider hat Zugwagenplan nicht gestimmt, so dass wir nicht nur unser Gepäck sonder auch das o.g. Material über die halbe Gleisstrecke tragen mussten. Irgendwie hat es aber geklappt und nachdem der letzte Rucksack im Zug war, fuhr er los.

Wir wurden auf den zu erwartenden Komfort in der russischen Bahn vorbereitet 3 Personen teilten sich ein Miniabteil in dem sich getroffen, gegessen und geschlafen wurde. Ein Sanitärabtei sorgte für ein Mindestmass an Körperpflege und unsere Wagonschaffner versorgten uns mit heißen Getränken.

Im Laufe des Abends fuhr Polen an uns vorbei und an der weißrussischen Grenze wurde nachts um 5.00 Uhr das Fahrgestell der Wagons gewechselt, d.h. der Zug fuhr in eine Halle, die Wagons wurden abgekoppelt, mit Allem angehoben, Fahrgestell abmontiert , Neues darunter geschoben, montiert und der Zug wieder zusammen gekoppelt. So ging es auf der russischen Spur weiter über Minsk nach Moskau. Dort trafen die 3 Kölner Gruppenmitglieder zu uns.

In Moskau wurde der Bahnhof gewechselt und es ging am Dienstag um 0.30 (30.6.09) weiter mit der Transsibierischen Eisenbahn über Jekaterinenburg, Omsk und Novosibirsk nach Krasnojarsk. Das Leben, Essen und Schlafen im Grossraumabteil war ein absolutes Erlebnis für Alle und hat die 3 Tage interessant gemacht in der wir 3350 km russische Landschaft hinter uns brachten und auf den Bahnhöfen von den russischen Omis versorgt wurden.

In Krasnojarsk sind wir am Donnertag (3.7.09) gegen 20.30 Uhr von Julia und Teilnehmern der russischen Gruppe mit Schnittchen und Getränken herzlichst empfangen. Wir übernachteten in Krasnojarsk und bis auf Horst, Julia, Wilhelm und Felix, die direkt nach Petropavlovka fuhren um nach der Baustelle zu schauen, fuhren wir 6 Stunden im Bus auf das Ethnomusikfestival Sayaner Ring wo wir das Wochenende verbrachten.

Am Montag wurden wir um 8.00Uhr mit dem Bus dort abgeholt und es ging in 6 Stunden nach Petropavlovka zur Baustelle auf die wir alle schon gespannt waren.

6.7-12.7. Petropavlovka liegt in einer sibirischen waldreichen Hügellandschaft mit Bergen die bis zu 1000m hoch sind am Kasyr (Größe ca. Elbe vor Dresden) und hat ca. 800 Einwohner. Wir haben unsere Zelte direkt am Fluß aufgeschlagen. Wir haben die ersten zwei Tagen im Gemeindehaus gegessen und sind dann in unser Gemeinschaftszelt umgezogen, nachdem wir Regale, Tische und Bänke selbst gebaut haben und also erstmal die Logistik zum Leben hergestellt habe.

Erst danach konnte auf der Baustelle es los gehen, da auch das Material langsam eingetroffen war.
Bis zum Samstag wurden die Verstrebungen am Jugendhaus fertiggestellt und das neu Wekstatt-, Küchen- und Duschgebäudeskelett aus dem restlichen Rundholz gezimmert.

Die Bevölkerung hat uns sehr herzlich aufgenommen, versorgt uns auch mit Gemüse usw. und zeigt uns Ihre Werkstätten und Häuser. Man lebt hier ungefähr wie in den 50ern , nur mit Handy und teilweise SAT-Schüssel.
Stechmücken gibt es hier zu bestimmten Tageszeiten – morgens und hauptsächlich abends – je nach Temperatur.
Zum Schluß das Wetter: 25° – 38° im Schatten, abends auch mal etwas naß von oben ( 2x ) und die Nächte angenehm kühl ( 10° – 12° ).

2. SIBIRIENREPORT (13.07.2009 21.7.09)

12.07.2009 Am Ehrentag war baustellenfrei angesagt. Als Ausflug wurde eine Floßfahrt auf dem Fluß Kasyr geplant. Das Floß wurde von de Teilnehmern im Laufe der Woche aus zwei Schwimmkörpern , Rundhölzern und Spanngurten zusammengebaut. Nach dem Frühstück wurden wir von einem KIPPER-LKW abholt, das Floß und ein Schlauchboot oben aufgeladen und wir haben uns auf der Ladefläche und dem Floß bequem gemacht

So ging es ca. 1 Stunde lang auf Schotterpiste durch die Landschaft immer am Kasyr entlang. Nachdem abladen kam die Sonne heraus die Boote wurden zu Wasser gelassen und es ging durch Stromschnellen und an einem verschlafenen Dorf vorbei zurück nach Petropavlovka und wir verbrachten einen herrlichen Tag auf dem Fluss.

So erholt machten wir uns in der Woche an die Arbeit am Mehrzweckbau (Wiesenschloß) und da jetzt auch der Architekt angekommen war wurden am Hauptgebäude weitere notwendige Zimmermannsarbeiten durchgeführt.

Am Freitag (17.07.) brachen die meisten Teilnehmer zu einer 3 Tage-Taigatour an den Tibergulsee auf. Der Rest wollte sich an dem Lagerpatz erholen. Mit Proviant und Ausrüstung ausgerüstet ging es wieder mit unserem Kipper ca. 45 Minuten in eine Dorf, wo wir ein Teil des Gepäckes an unseren Führer und sein Pferd übergaben und wir noch 30 Minuten weiterfuhren, bis wir wegen der Unpassierbarkeit der Straße absteigen mussten. Just fing es an zu regnen der uns den ganzen Tag begleiten sollte. So ging es 4 Stunden lang durch schwieriges Gelände , welches der Regen noch zusätzlich erschwerte.
Aber alle hielten durch und die Gruppe wuchs von Stunde zu Stunde zusammen. Am Tibergusee angekommen holten uns zwei Motorboote ab und brachten uns zu Machas Eltern die am See in einer kleinen Gemeinschaft unter einfachsten Bedingungen leben. Aufgrund der Witterung hatten sie die Bahnia (Sauna) angeworfen, damit wir unsere total durchnässten Sachen trocknen konnten, versorgten uns mit heißen Tee und boten an, das wir in Ihrem Heuboden übernachachten konnten.

Am nächsten Tag ging es auf die Zederninsel im Ttibergulsee, wo nwir den Tag unter einer mitgebrachten Plane mit Spielen, Gesprächen, baden und sowie essen verbrachten. Gegen Einbruch der Nacht ging es wieder zurück in unser Heu Lager. Am °Sonntag fuhr uns 2 Motorboote auf die andere Seeseite und wir gingen einen andere Weg 3 Stunden lang zurück, wo wir von einem Ural-LKW aufgeladen wurden und über Stock und Stein und allen Untiefen des Waldweges ins nächste Dorf gefahren wurden wo die Fahrt auf einer offenen Pritsche bis Petropvlovka fortgesetzt wurde.

Der zweite Teil der Truppe hatte das regenreiche Wochenende hauptsachlich mit Spielen, Lesen und Gesprächen verbracht.

Am Sonntagabend hieß es erstmal Abschied nehmen, da ein Teil der Mannschaft am Montag früh um 6.00 Uhr mit dem Bus die Heimreise antrat um noch einen Tag in Krasnojarsk zu verbringen. Der zweite Schub fuhr heute mit dem Bus und Zug nach Krasnojarsk um morgen gemeinsam mit den anderen die Transsibirische Eisenbahn zu in Richtung Moskau zu erreichen.

3. SIBIRIENREPORT (20.7.09 – 26.7.09)

20.07.09 Nachdem ein erster Teil der Mannschaft um 6.00 Uhr zurück nach Kransnojarsk aufgebrochen war wurde heute endlich damit begonnen den Einbau der Strohballen im Eingangsbereich des Fußbodens vorzubereiten. Also Lehmmischung anrühren und die Schalung anbringen. Nach dem einbringen der 1.Lehmschicht musste diese erstmal abbinden.
Der weitere Tag wurde von der Zeiten Abreisetruppe damit verbracht Adressen auszutauschen und sich von der Bevölkerung abschied zunehmen. Ronald unser Architekt hielt abends noch einen Vortrag über den Strohballenbau.
21.07.09 Heute wurden die ersten Strohballen eingebaut und anschließend getrimmt und mit 4 cm Lehmputz abdeckt. Am Wiesenschloß wurde endlich mit der Dacheindeckung begonnen.

Der zweite Teil der Mannschaft verließ uns gegen 15.00 Uhr und es wurde übersichtlich im Lager und ein bisschen Trauer legte sich über alles, da man sich an die Anderen doch irgendwie gewöhnt hatte.

22./23.7.09 Am kleinen Haus wurden die Balken noch aufgedoppelt um eine sicheres Arbeiten zu gewährleisten und die Einschubdielen angebracht, damit die nächste Gruppe den Sand für die Trittschalldämmung einbringen konnte. Am Donnerstagnachmittag machten wir noch eine Besichtung von örtlichen Betrieben und einen Ausflug auf einen Aussichtpunkt mit anschließender Wanderung am Kasyr zurück nach Petropavlovka (zur Freude aller Stechmücken)

Heute wurden die Zelte abgebaut und die Rucksäcke für die Rückreise gepackt. Um 16.00 Uhr ging es mit dem Bus nach Komschatka zum Nachtzug nach Krasnojarsk. Dort wurden wir am Samstagfrüh herzlich von unseren russischen Mitgliedern empfangen und in die uns bekannte Karatehalle gebracht, wo wir unsere Sachen verstauen und ein bisschen relaxen konnten.

Am Mittag ging es zu einer Stadtbesichtigung von Krasnojarsk die aber durch den einsetzenden Regen aber jäh abgebrochen wurde. Am Abend gab es ein schönes Abschlußessen in einem netten Lokal.

26.07.09 Heute ist großer Reisetag. Um 6.30 Uhr geht es los zum Flughafen und ab mit dem Flieger nach Moskau und nach 6 Stunden Aufenthalt weiter nach Berlin. Nach Transfer zum Bahnhof geht es mit dem ICE nach Kassel um dort Anschluss nach Giessen zu finden. Pünktlich um 0.04 wurden wir dort mit einem Licher begrüßt und wir erkannten: Jetzt sind wir wieder zu Hause.